Über die Herkunft des Namens "Rodenäs" ist viel nachgedacht und spekuliert worden. Historisch ist bislang nicht geklärt, woher er stammt.
Die Endung "näs" (auch neß, nis oder Nösse) bedeutet Nase oder Landzunge und kommt vor allem an der Küste häufig vor, aber auch im Inneren an Auen, Mooren und Wiesen. Sie muss also nicht immer eine vorspringende Landzunge bezeichnen.
Was könnte nun "Rode" heißen? Niemand kann es genau erklären. Rode könnte von Road (Riethgras/Reet/Röhrich) stammen. Dann könnte Rodenäs Reetlandzunge heißen. Oder kommt Rode von rod = Brachland? Ist Rode die Rute, ein altes Landmaß? Dann ist es die in Ruten aufgemessene Landzunge. Vielleicht ist Rode gar ein Personenname? Dann ist es die Landzunge, auf der Rode wohnte. Oder heißt Rode nur rot? Keiner weiß es genau. Also muss man die "Näs" in der Nähe der Kirche suchen, weil der Name Rodenäs eng mit der Kirche zusammenhängt.
Vermutlich wird jedoch die Herkunft der Silbe "Rode" mit dem deutschen roden in Verbindung zu bringen sein. Nach dem "Grimmschen Wörterbuch" bedeutet "rode" in Ortsnamen: "durch Roden gewonnen". Hier ist das Roden von Sumpfgestrüpp gemeint.
Rodenäs (Roanees) wird im Jahre 1463 als Rodenesse bzw. 1509 als Rodenese erwähnt, die landläufige Deutung ist "am roten Vorsprung".
Der Mittelpunkt des Dorfes ist die Kirche St. Dionysius. Um sie herum liegen die weit verstreuten Häuser des Dorfes. Bei einer Volkszählung im Jahre 1803 werden die einzelnen Ortsteile noch als "Dörfer" bezeichnet. Heute sind die alten Ortsnamen lebendig geblieben und dienen heute als Rodenäser Adressen.
Die einzelnen Ortsteile sind:
Oldorf | Markhäuser | Kixbüll | Onkelsgabe |
Paysmark | Neudorf | Tevelum | Sibbershusum |
Westerdeich | Rickelsbüll | Krummhusum | Norddeich |
Dreisprung | Damm | Burg | Hörn |
Schneedeich | Ophusum | Mettenwarf |
In den alten Zeiten, als die Deiche noch nicht gebaut oder noch nicht sicher waren, haben die Menschen auf den Warften gewohnt, entweder auf kleinen Einzelwarften mit nur einem Haus oder auf Groß-
oder Langwarften mit mehreren Häusern. Als Großwarften sind heute noch Krummhusum, Tevelum und die Langwarft in Oldorf mit dem Pastorat und anderen Oldorfer Häusern zu erkennen. In Rodenäs sind
jedoch auch Warften abgetragen worden, so dass an manchen Stellen heute Häuser zu ebener Erde stehen, die früher auf Warften gestanden haben.
In 2014 hatte Rodenäs 433 Einwohner, Mitte 2015 noch 418.
Zuletzt gemeldet (31.12.2019) wohnten in Rodenäs 411 Personen.
Die Zahl ist in der Geschichte relativ konstant geblieben, abgesehen von einigen kurzen Ausnahmen durch besondere Ereignisse. 1900 waren es 467, 1860 581 und im Jahre 1803 zählte man 502 Personen. 1871 ergab eine allgemeine Volkszählung für die "Häusergruppe Rodenäs" 566 Einwohner in 118 Wohngebäuden.
Weil hier seit jeher in mehreren Sprachen "geschnackt" wird, hat Rodenäs öfter die Neugier von Sprachwissenschaftlern geweckt. Beispielsweise fand die Universität Kopenhagen bei einer Untersuchung in den 1970er Jahren heraus, dass 28 % der Bewohner hochdeutsch, plattdeutsch, friesisch, standarddänisch und südjütisch sprachen und somit fünfsprachig waren. Jedoch setzt sich allmählich die Tendenz zur hochdeutschen Einsprachigkeit durch.
In letzter Zeit war Rodenäs durch den inoffiziellen Status als erstes "Du-Dorf" Deutschlands sehr gefragt. In vielen Presseberichten wurde die Umgangsform mit der Anrede "Du" angesprochen. Durch das "Du" wird die vertraute Atmosphäre mit einem ausgeprägten Zusammengehörigkeitsgefühl nachhaltig gestärkt.
Die Gemeinde Rodenäs hat ein offizielles Wappen. Nach Beschlussfassung der Gemeindevertretung im Dezember 2015 gilt es nunmehr seit dem 01.01.2016.
Das Wappen zeigt einen von Rot und Blau durch einen goldenen Bogen zum Schildhaupt geteilten Wappenschild. Oben ein goldener abnehmender Halbmond, rechts und links je ein sechszackiger Stern, unten eine silberne Windmühle.
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In diesem Zusammenhang bedanken wir uns bei den Herausgebern dieses einzigartigen Werkes für die Inspiration und Erlaubnis zur Verwendung der Texte auf unserer Internetseite.